Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 100

1912 - Breslau : Hirt
I 100 C. Länderkunde, H 153. Die Weichsel ist die Westgrenze der Preußischen Seenplatte, Sie kommt bei Thorn auf preußisches Gebiet, verbreitert sich nach N und endigt in der äußerst fruchtbaren Weichselniedernng. Die Eisschmelze im Frühjahr führt deni niederen Weichselgebiet oft große Eismassen zu, die verheerende Überschwemmungen veranlassen. Darum liegen die Städte meist abseits vom Flusse aus dem höheren Landrücken: Thorn, Knlm, Graudeuz, Marienwerder. Marienburg an der Nogat war der Sitz des Hochmeisters der Dentschritter, dessen Schloß, die Marienbnrg, würdig erneuert wordeu ist. Erst die deutscheu Ansiedler haben die früheren ausgedehnten Sümpfe der niederen Weichsel in fruchtbares Ackerland um- gewandelt. Auf dem festen Boden des Landrückens liegt links von der Weichsel D irsch au mit großer Brücke für die nach Königsberg führende Bahn. Aufgabe. Warum muß diese Brücke besonders stark gebaut sein? Zeichnung: Die Weichsel vou Thorn bis zur Mündung. Das Delta wird einbezogen. Nebenflüsse: Brahe und Elbing, fi4. Blick auf das Schloß Marienburg und das niedrige, teilweise sumpfige Ufer- gelände der Nogat. $ 154. b) Die Pommersche Seenplatte trägt deu Turmberg. (Höhe?) Sie ist ein unfruchtbares Sandgebiet und deshalb dünn bevölkert. Die Tncheler Heide, ein einsames Waldgebiet, wird von der Brahe durch- flössen. Einen Gegensatz hierzu bilden die fruchtbaren Flächen des Oder- tales und Vorpommerns. § 155. Die Oder fließt durch eiu breites, wiefeureichestal und mündet in das Stettiner Haff, das durch diezackigeujufelu Usedom und Wollin von der Pommerschen Bucht getrennt wird. Beide Inseln besitzen vielbesuchte Seebäder.

2. Das Deutsche Reich - S. 167

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 167 — «uch die aufblühende Rinderzucht und die weltberühmte Pferdezucht in Trakehnen. In der Pferdezucht nimmt Ostpreußen den ersten Rang unter allen deutschen Ländern ein und wird durch das Hauptgestüt Trakehnen, die Landgestüte Rastenburg, Juster- bürg und Gndwallen, sowie durch zahlreiche Privatgestüte gefördert. Aus Ostpreußen wird ein großer Teil des Pferdebedarfs der Armee ■entnommen und ein höchst lebhafter Handel mit Arbeits- und Luxus- Pferden weithin betrieben. Die Bienenzucht ist seit alter Zeit eine Lieblingsbeschäftigung der Landbevölkerung. Mit der Landwirtschaft hängen mancherlei ländliche Fabrikbetriebe zusammen wie Zucker- fabriken, Torfstechereieu und Spiritusbrennereien. Auch die Bierbrauerei (Königsberg, Braunsberg) ist über die Grenzen des Landes bekannt. Ter Handel knüpft sich in erster Linie an die Küstenstädte und wird im Innern dnrch Eisenbahnen gefördert. In den zahlreichen Klein- städten blüht das Kleingewerbe und mancherlei Hansindustrie. 3. Ortskmide. Wie im Gebiete des baltischen Landrückens überhaupt, sind auch die Städte der preußischen Seenplatte naturgemäß kleiner als die großen Küsten- Plätze der Ostsee. Die größten derselben liegen in dem Niederungsvorlande, ■das im N. den eigentlichen Landrücken umsäumt. lr) In Ostpreußen: Tilsit, am Memelstrom in fruchtbarer Niederung gelegen, alte Hptst. von Prenßisch-Littaueu und zweite Stadt der Provinz (Geburtsort des Freiheitsdichters Mar von Schackendorf), be- kannt durch die verhängnisvollen Friedensschlüsse am 7. und 9. Juli 1807, Verkehrs- und gewerbereich. — ©um6innen, Reg.-Bez.-Hptst. am obern Pregel (Pisfa), dnrch Friedrich Wilhelm I. einst sehr regelmäßig -erbaut Mit der reichen Umgebung war G. Hauptsiedelungsstätte der ein- gewanderten Salzburger. 18 km ö. von G. das berühmte Hauptgestüt Trakehnen. — Jnsterburg, am Einfluß der Juster in den Pregel, wichtiger Bahnknotenpunkt und wichtigste Stadt im obern Pregelgebiet, sehr Verkehrs- und gewerbereich. — Lyck am gleichnamigen See sehr schön gelegen, Hptst. Masurens („Perle Masoviens"), Bahnknotenpunkt der Südbahn und wichtiger Grenzbahnen. — Osterode, die größte Stadt im ostpreußischen „Oberlande", an der obern Drewenz und der Thoru-Justerburger Bahn gelegen. — Pr. Holland und Mohrungen^), .gewerbreiche Kleinstädte im Öberlande. — Allenstein. aufblühende Stadt an der obern Alle und größte Stadt des Ermelandes, wichtiger Bahnknotenpunkt der Seenplatte. — Braunsberg, ehemalige Hpst. des Ermelandes an der untern Pasfarge, wichtige Pflegstätte katholisch-theologischer Wissenschaft (Lyceum), gewerbreich (Bierbrauerei). Westlich am frischen Haff das kleine Frauenburg, Sitz des Bischofs von Ermeland, Grabmal des Kopernikus. — P r. Eylau und Fr ie dl and a. d. Alle, in Natangen gelegen, historisch bekannt aus der Zeit des unglücklichen Krieges. l>. In West Preußen: Thorn (30 Tsd. E.), starke Festung an der Weichsel unterhalb der Stelle, wo dieser Strom in deutsches Gebiet tritt. Unmittelbar nach der Ankunft des Ordens gegründet, blühte die Stadt empor, wurde ein bedeutender Handelsplatz und Mitglied der Hansa. 'Nach dem Absall vom Orden (1454) stand die Stadt bis zur 2. Teilung Polens *) Herder wurde hier 1744 geboren.

3. Das Deutsche Reich - S. 212

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 212 — Mittelalter sehr bedeutend, sank mit dem Verfall der Hansa und litt weiterhin besonders durch den dreißigjährigen Krieg und zur Zeit Napoleons I. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts blühte er aber wieder dermaßen empor, daß Stettin jetzt der erste deutsche Ostseehafen ist. —- An der Küste ist die Fischerei die hervorragendste Be- schäftigung. Sie nährt 14 °/0 der Gesamtbevölkerung Pommerns. Leider beschränkt sie sich noch im wesentlichen ans Kleinbetrieb. — Erwähnt seien noch die zahlreichen Seebäder mit ihrem lohnenden Fremdenverkehr. 3. Ortstunde, a) Im Küstengebiet: S. 158—160. d) Im Gebiet des pommerschen Seenrückens: S. 171. e) Im Gebiet des mecklenburgischen Seenrückens lvorpommern): S. 173. 4-. (Geschichtliches. Die geschichtliche Zeit Pommerns beginnt mit der Einführung des Christentums durch Bischof Ltto von Bamberg. Ehedem von selbständigen Fürsten regiert, verlor das Land durch Teilungen und Kriege seine Selbständigkeit. Im Jahre 1648 erwarb der große Kurfürst Hinter- pommern und das Bistum Kammin, 1657 Lauenburg und Bütow. Friedrich Wilhelm I. erhielt im Frieden zu Stockholm Stettin und Vorpommern bis zur Peene, und 1815 kam Neuvorpommern mit Rügen an Preußen. 3. Provinz Westpreußen. 1. Das Laud ist das Gebiet der unteren Weichsel. Das Durch- bruchtstal der Weichsel teilt das Hügellaud in einen kleineren östlichen Teil, welcher zum preußischen Seenrücken gehört, und in einen größeren westlichen (Pommerellen), welchen man zum pommerschen Rücken rechnet. Durch die Weichsel mit ihren Nebenflüssen wird das Land zur Dauziger Bucht und zum frischen Haff (Nogat) entwässert. Zahlreiche Seen tragen zum Wasserreichtum des Gebietes bei. — Das Klima weist rauhes, wechselvolles Wetter auf. Der Winter ist lang und streng und weist Kälteerscheinungen bis 25 °C. ans, der Sommer ist kurz und heiß, Frühling und Herbst wie in Pommern. Die Fruchtbarkeit ist im Weichseltal und besonders im Weichseldelta sehr groß, auf dem Hügellande mäßig, in manchen Strichen (Tuchler Heide, Kafsubei) dürstig. Uber 1i5 der Bodenfläche ist mit Wald bedeckt. 2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Be- wohner sind zu 2/3 deutsch, 1/3 slavisch (Polen und Kassnben). Polen und Kassuben bekennen sich zur katholischen, die Deutschen zur evange- lischen Kirche. Im Weichseldelta und aufwärts bis Marienwerder gibt es (12000) Mennoniten. Die Volksdichte bleibt weit hinter dem Reichs- durchschnitt zurück (61 auf 1 qkrn). —Der bedeutendste Erwerbszweig der Bevölkerung ist die Landwirtschaft, die sehr emsig, mit Einsicht und Erfolg betrieben wird. Die Viehzucht hat hinsichtlich der Pferde- und Schafzucht einen günstigen Stand, bleibt sonst aber hinter dem Staatsmittel zurück. Doch ist iu der Weichselniedernng auch die Rinder- zncht vou Bedeutung. Die Gebiete an der See und am frischen Haff sind für die Fischerei sehr günstig; doch ist der Fischereibetrieb noch in hohem Maße entwicklungsfähig. Bedeutend ist auf Hela der Fang von Heringen, Flundern, Aalen und Lachsen; im Haff bei Elbing werden

4. Das Deutsche Reich - S. 214

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 214 — Friedrich I. am ls. Januar zu Königsberg als „König in Preußen." Den Titel „König von Preußen" nahm Friedrich'der Große an, als er das Erme- land und Westpreußen 1.72 erwarb. — Ostpreußen war der Schauplatz mancher erbitterten Kämpfe zwischen den Rittern, Littauern und Polen, so bei Tannen- berg und Marienburg 1410, ist bekannt durch die Verträge zu Labiau (165g) und Wehlau (1657), sah die blutgetränkten Schlachtfelder" bei Pr. Eylau und Friedland im Unglücksjahre 1807 und den schmachvollen Frieden zu Tilsit 1807. 3. Provinz Posen. 1—3 ist einheitlich behandelt auf S. 177—180. 4. Geschichtliches. Posen gehörte ehemals zum polnischen Reiche. Von dem Gebiete des Posener Landes ging die Entwickelung des Polenreichs und die Verbreitung des Christentums unter den Polen aus. In der ersten Teilung Polens 1772 siel der nördliche Teil der Provinz, der „Netzebezirk", an Preußen und wurde mit Westpreußen zusammen verwaltet. Der Südteil Posens kam in der 2. Teilung Polens 1793 mit „Südpreußen" an Preußen. Dann gehörte das Gebiet der Provinz von 1807—1814 zum Großherzogtum Warschau und kam im Wiener Kongreß als Provinz Posen wiederum an Preußen. 1848 war die Provinz der Herd eines Polenaufstandes. 6. Provinz Schlesien. 1. Das l*aitb. Schlesien, die größte der Provinzen, umfaßt a) den deutschen Anteil an den Sudetenketten mit dem Lansitzer- (Ostteil), Jser- und Riesengebirge, dem Waldenburger und Enlengebirge und dem Glatzer Gebirgskessel, b) denschlesischenlandrücken mit der Tarnowitzer Platte, den Trebnitzer Hügeln, Grünberger Höhen, dem niederschlesischen Heidegebiet und c) die mitlelschlesische Ebene zu beiden Seiten der Oder. Der äußerste So. der Provinz gehört zum Weichselgebiet, der äußerste Nw. zum Gebiet der Elbe. Entwässert wird des Land von der Oder und ihren Nebenflüssen: r. Klodnitz, Malapane, Stvber, Weide, Bartsch; l. Oppa, Glatzer Neiße, Weistritz, Katzbach, Bober mit Queis und Lausitzer Neiße. Das Klima zeigt in der schleichen Ebene ein Jahresmittel von 80 C. Im übrigen entscheidet die Höhenlage eines Ortes. Die Fruchtbarkeit des Landes ist besonders groß längs des Gebirgs- süßes; wenig Fruchtbarkeit herrscht im Gebiete des südlichen Landrückens, besonders im Heidegebiet (Kiefernforsten) von Niederschlesien. Auf den Hügeln von Grünberg Weinbau. Etwa 29°/o des Bodengebiets sind mit Wald bestanden. Das Oberschlesische Becken enthält große Lager- vorzüglicher Steinkohle, auch Eisen-, Zink- und Bleierze. Ober- schlesien ist das erste Zinkland der Erde. Steinkohlen finden sich auch im Waldenburger Gebirge. 2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bewohner sind zum weitaus größten Teile Deutsche; nnr etwa x/± der Bevöl- kerung ist slavischer Abstammung. Zu deu Slaveu gehören die Polen im südöstlichen Oberschlesien, größtenteils r. der Oder bis zur Mündung der Weide, die größtenteils deutsch redeudeu Mähren in den Kreisen Ratibor und Leobschütz, die Tschechen in der Grafschaft Glatz und die Wenden in der Niederlausitz. Der größere Teil der Bevöl- kerung ist katholisch, der kleinere evangelisch, und zwar überwiegen

5. Das Deutsche Reich - S. 166

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 166 — Am Danziger Haupte teilte sich ehedem der Weichselstrom in zwei Arme. Die El bin g er Weichsel sloß nach O. und mündete mit 17 Armen ins frische Haff. Im Laufe der Zeit ist sie größtenteils versandet und 1895 ganz abgedeicht. Der Weichsel-Hasfkanal führt s. des Weichselarmes vom Danziger Haupt zum Haff. — Die Danziger Weichsel hatte ihre alte Mündung bei Neu fahr- wasser und Weichsel münde, n. von Danzig. Da durchbrach der Strom im Frühjahr 1840 die Düne bei Neufähr und schuf sich hier eine neue Mündung. Da sich aber im Laufe der Jahre die Eisgangsgefahren immer mehr steigerten, hat man 1895 vom Danziger Haupt ab einen Durchstich zur Ostsee bewirkt, der auf dem kürzesten Wege das Weichsel wasser zur Ostsee führt. Der neue Kanal ist 7 km lang, von starken Steindämmen eingefaßt und endet bei Schiewenhorst. Die Danziger Weichsel ist durch- deicht und zu einem stillen Waffer von fast 5 in Fahrtiefe geworden, das durch zwei Kanäle, für Schiffahrt und Flößerei, mit dem Strom in Verbindung gebracht ist. Dieselben sind durch Schleusen vor Hochwasser und Eisgang' geschützt. Die Mündung bei Neufähr ist dem Versanden preisgegeben. 2. Werfen wir endlich noch einen Blick auf die Bevölkerungs- Verhältnisse des preußischen Landrückens, die in mannigfacher Hinsicht von großem Interesse sind. Als der Orden 1230 in das Preußenland kam, bestand die Bevölkerung aus dem gotisch-lettischen Volk der alten Preußen und dessen Brudervolk, den Littauern. Erstere gingen im Kampf mit dem £rden unter oder wurden im Germanisationsprozeß aufgesogen. Die etwa 120000 Littauer im Memelgebiet sind Nachkommen jener alten Littauer und gehören wie die etwa 400 Kuren aus der kurischen Nehrung und am Haffufer zu der lettischen Bölkersamilie. Unter dem Schutze des Ordens siedelten sich zahlreiche Deutsche aus den verschiedensten Gebieten des Reichs an: Friesen und Holländer im Weichseldelta, Niederdeutsche in den n. Niederungsgebieten, im Hügellande vorzugsweise Mitteldeutsche aus Thüringen, dem Harz, den s chlesischen Gebirgen und Böhmen, Oberdeutsche aus Franken und Schwaben und aus dem Elsaß. Im Oberlande und in weiten Strichen des Ermelandes hört man auch heute noch eine oberdeutsche Mundart. Endlich sind als deutsche Einwanderer noch die Salzburg er aus der Zeit Friedrich Wilhelms I. zu erwähnen. Trotz ihrer ursprünglichen Stammesunterschiede verschmolzen die deutschen Einwanderer mit dem gleichen Ringen im Kampfe ums Dasein, im gemeinsamen Ertragen schwerer Zeiten und in der allgemeinen Be- hauptung ihres Deutschtums in dieser vorgeschobenen deutschen Ostmark zu dem einheitlichen, markigen Stamm der Ostpreußen, der sich namentlich durch hohes Selbstgefühl, eine gewisse Abgeschlossenheit und stark entwickelten Heimatsstolz auszeichnet und durch seine Biederkeit und Gradheit allgemein bekannt ist. Die Deutschen machen heute fast 4/5 der Bevölkerung aus. In die durch Krieg und Pest entvölkerten s. Gebiete des Prenßen- landes drang früh slavische Bevölkerung ein. Zn den Slaven gehören die etwa 100000 Masuren im sö. Ostpreußen, die einen polnischen Dialekt reden und mit den zahlreichen Deutschen jener Gegenden in friedlich nachbarlichem Verhältnis leben, ferner die Polen im Knlmerlande zwischen Weichsel und Drewenz und im Kreise Stuhm s. vom Weichseldelta. Sie stammen aus der Zeit der Polenherrschaft, die sich von 1466 bis 1772 über ganz Westpreußen und das ostpreußische Ermeland ausdehnte. — Die Polen und die deutschen Ermeländer sind katholisch, während alle übrigen Bewohner, auch die Masuren und Littauer, durch- weg evangelisch sind. Die Hauptnahrungsquelle der Bevölkerung ist die Land- Wirtschaft mit ihren verschiedenartigen Zweigen. Hervorzuheben ist

6. Das Deutsche Reich - S. 168

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 168 — unter polnischer Herrschaft und büßte viel von ihrer Macht und ihrem Handel ein, wurde auch unterdrückt und wegen der Glaubensfreiheit verfolgt'(1724 Thorner Blutbad). Jetzt zählt die Stadt zu den wichtigsten Handels- plätzen des ö. Binnenlandes und ist auch sehr gewerbreich („Thorner Pfefferkuchen"). Große Eisenbahnbrücke, Geburtsort von Kopernikus. Kulm^, aus dem rechten hohen Weichselufer 2 km vom Strome gelegen, erhielt vom Orden als erster Ort Stadtrecht, das fast auf alle Städte des Ordens landes übertragen wurde. Daher spricht man heute noch von „kulmischem Recht", „kulmischem Maß" und „kulmischen Morgen und Hufen". Unter der Ordens- herrschaft^ftand die Stadt in hoher Blüte und war Hansastadt, sank aber seit dem 2. Thorner Frieden (1466) immer mehr und hat ihre alte Bedeutung nicht wieder erlangt. Graudenz, Weichselstadt mit lebhafter Gewerb- tätigkeit, Schiffahrt und Handel; große Weichselbrücke, schöne und fruchtbare Umgegend, 2 km n. der Stadt die Feste Conrbiere^ von Kaiser Wilhelm Ii. so benannt nach dem tapfern Verteidiger der- selben im Kriege 1807. — Marienwerder, Reg.-Bez.-Hptst. ein. der untern Liebe, unweit der Weichsel, Sitz des Oberlaudesgerichts der Provinz Westpreußen. Die alte Domkirche birgt die Grabstätte von drei Hochmeistern. — Strasburg in W.-Pr., an der Drewenz unweit der polnischen Grenze. — Deutsch-Eylau, am Südende des Geserich- sees, Kreuzungspunkt der Thorn-Jnsterbnrger und Marienburg-Mla- waer Bahn. Werder st übte: Dirschan, verkehrsreiche Handelsstadt am linken Weichselufer mit großem Bahnhof und der ältesten Weichselbrücke Preußens, neben welcher eine neue mit zwei Bahngeleisen gebaut ist. — Marienburg, am rechten Ufer der Nogat, einst die Hptst. des Ordens- landes, „des Ordens Haupthaus" und der feste Sitz der Hochmeister. Die Stadt hat wie keine andere die Geschicke des Ordens geteilt, und mit ihrem Fall (1466) war auch die Macht und Bedeutung des Ordens dahin. Das- wiederhergestellte alte Ordensschloß (von Friedrich Wilhelm Iv. begonnen) mit seinem großen Remter und der Hochmeiftergruft erinnert an des Ordens- einstige Größe. „Die großen Säle, der Konventsremter und der Hochmeister- remter sind vollendete Meisterwerke der gotischen Baukunst und haben mit ihren wundervollen Spitzbogengewölben, die auf schlanken Palmpfeilern ruhen, nur wenig Ebenbürtiges in der Welt." (Lullies, Oft und Westpreußen). — Elbing (53 Tsd. E.), bedeutende Handels- und Industriestadt am Estingfluß, der aus dem Dransensee kommt. Durch diesen, den ober- ländischen Kanal und den Sorgefluß ist dem Elbinger Handel ein weites Hinterland geöffnet. Elbing ist die größte Stadt im Gebiete der preußischen Seenplatte, weltberühmt durch die Maschinenfabrik und Schiffswerft von Schichau, welche die besten Torpedoboote liefert. Im Jahre 1237 von Lübeckern in der Nähe des alten Handelsortes Truso gegründet, wurde die Stadt früh Hansamitglied, blühte zur Ordenszeit, verfiel zur Polenzeit, litt schwer im unglücklichen Kriege und hat sich erst seitdem wieder emporgeschwungen. Die Umgegend (Elbinger Höhen) gehört zu beiz schönsten Partien im Gebiete des Landrückens. b) Der pommersche Seenrücken. Der pommersche Seenrücken umfaßt die Hügellandschaften von Hinterpommern, Pommerellen und Kassnben. Den Kern der ganzen Landschaft bildet ein Höhenzug, der in nordöstlicher Richtung größtenteils auf der Grenze von Pommern und Westpreußen hinstreichk

7. Das Deutsche Reich - S. 157

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 157 — das frische Haff, umsäumt von dem dunkeln Waldbande der großen kapor uischen Heide. Ottskunde. ki) In Ostpreußen: Memel, am „Memeler Tief," nörd- lichste Stadt des Deutschen Reichs; Handelsplatz für Holz, Getreide, Flachs (Ausfuhr) und Kohlen (Einfuhr). Handel und Reederei sind in den letzten Jahren sehr zurückgegangen, teils infolge der Zoll- schränken, teils ans Mangel an Binnenverkehrsstraßen, die das Hinter- land erschließen. S. von der Stadt führt der König-Wilhelm-Kanal nach der untern Minge, von wo aus die Binnenwasserstraße sich durch den Ruß memelaufwärts und durch die Gilge und den großen Friedrichsgraben zur Seime und von hier zum Pregel fortgesetzt. — Cranz, bedeutendes Ostseebad am Südende der knrischen Nehrung, durch Eisenbahn mit Königsberg verbunden. — Königsberg i. Pr.*), (188 Tsd. E.), un- weit der Pregelmünduug gelegen. 1225 durch den Orden angeblich auf den Rat Ottokars von Böhmen erbaut, entwickelte sich Königsberg als Handelsplatz bedeutend und bestand bis 1724 aus drei Städten: der Altstadt mit dem Schloßbezirk, dem von den Pregelarmen umschlossenen Kneiphof mit dem Dom und dem Löbenicht. Seit dem zweiten Thorner Frieden Sitz des Hochmeisters, war sie später Residenz der Herzöge und wurde 1701 die Krönungs- stobt der preußischen Könige mit dem Titel einer „Kgl. Haupt- und Residenzstadt". Heute ist K. die Hst. der Provinz, Festung I. Ranges mit zahlreichen, weit vorgeschobenen Forts nnd.ein bedeutender Handels- pl atz für Getreide, Holz, Flachs, Kohlen und Kolonialwaren. Doch hat der Handel infolge der Zollschranken wesentlich gelitten, so daß Königsberg darin von dem aufstrebenden Stettin überflügelt worden ist. Auch das Großgewerbe (Maschinenbau, Bernsteinwaren, Bier und Spiritus, Leder) ist hervorragend. Zu den Sehenswürdig- feiten gehören das Schloß mit den Kaiserzimmern und dem Moskovitersaal, das mit Gärten umrandete große Becken des Schloß- teichs, die Universität, 1544 von Herzog Albrecht gestiftet, die Königsdenkmäler, die Börse, der Dom und das Museum. In der Umgegend die herrlichen Anlagen der „Hufen". — Pillan, befestigter Vorhafen von Königsberg am „Pillauer Tief", mit lebhaftem Verkehr besonders auch im Winter, wenn Haff und Pregel zugefroren sind. b) In We st Preußen Danzig (141 Tsd. E.), alte Seehandels- stadt am Einfluß der Radaune in die Mottlau, unweit der alten Weichselmündung gelegen. D. war bereits um 1000 Hauptstadt von Pommerellen. Dieses kam mit Danzig 1309 an den Orden, 1466 an Polen; bei der 2. Teilung Polens 1793 siel die Stadt an Preußen. Heute ist D. die Hst. von West Preußen. Als Stapelplatz der Erzeugnisse des weiten Weichselgebiets, sowie als Einfuhrhafen des Hinterlandes war die Stadt von jeher von großer Bedentuug, wenn auch neuerdings die Zoll- schranken die Entwickelnng etwas eingeengt haben. Zweiter deutscher Ostseehafen, Haupthaudelsvlatz für Getreide, Holz, Kohlen und Kolonialwaren. Auch das Großgewerbe ist bedeutend, namentlich *) Wirkungsstätte berühmter Männer: Kant, Herbart, Fichte, Bessel, Rosenkranz.

8. Das Deutsche Reich - S. 213

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 213 — auch Neunaugen gefangen. — Die Industrie ist nur in Danzig und Elbing hervorragend. Die Danziger Wersten und die Schichausche Fabrik mit dem Bau von Torpedobooten, sowie die ,,Thorner Pfeffer- knchen" haben Weltruf. Der Handel knüpft sich in erster Linie an die Weichsel- und Weichseldeltastädte (Danzig, Elbing, Thorn) und wird durch deu Weichselstrom, die See und ein ausreichendes Bahnnetz gefördert. 3. Ortskunde, a) Im Küstengebiet: S, 157 fg. I») Im Gebiet des preußischen Seenrückens S. 167 fg. c) I m Hügel- lande von Pommerellen: S. 171. 4. Geschichtliches. Westpreußen teilte bis zum 2. Thorner Frieden 1466 das Geschick des Ordenslandes Preußen, stand dann bis 1772 unter polnischer Herrschaft und kam bei der ersten Teilung Polens an Preußen.^Nach dem Frieden zu Tilsit war Danzig vorübergehend ein Freistaat, und Thorn gehörte mit einzelnen Strichen im Süden zum Großherzogtum Warschau. Bis 1876 bildete Westpreußen sodann mit Ostpreußen die „Provinz Preußen". Diese wurde in dem genannten Jahre in die Provinzen Ostpreußen und West- Preußen geteilt. Provinz Ostpreußen. 1. Das ist das östlichste des Deutscheu Reichs und breitet sich im Gebiet des preußischen Seenrückens und um die untere Memel und den Pregel aus. Die Ostsee dringt mit dem frischen und dem kurischen Haff tief ins Land ein. Zwischen diesen beiden, durch Nehrungen seewärts abgegrenzten Haffen liegt die bernstein- reiche Halbinsel Samland. Tie größten Küstenflüsse sind Passarge und Frisching; die größten Landseen sind Spirding-, Mauer- see und der Löwentinsee. — Ostpreußen hat von allen Ländern des deutschen Tieflandes das ranhefte Klima. Die Nachtfröste beginnen bereits im Oktober und endigen erst Ende Mai. Die Fruchtbarkeit ist sehr verschieden. Die fruchtbarsten Striche weisen die wiesenreichen Niederungen um Memel und Pregel auf. Unfruchtbarer Saudbodeu herrscht auf den beiden Nehrungen und in den südlichen Landesteilen vor. Auch zahlreiche kleinere Moorflächen finden sich im Lande zerstreut, größere kommen im Memelgebiet vor. Großartige Kiefernforsten, Laub- und gemischte Waldbestäude. — (18°/o des Bodens ist Waldland). — Die wichtigsten Landschaften Ostpreußens sind Oberland, Ermeland, Natangen, das bernsteinreiche Samland, ferner Littauen und Masureu. 2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. S. 166 fg. 3. Ortskuude. a) Im Küstengebiet: S. 157. b) Im Gebiet der preußischen Seenplatte: S. 167. 4. Geschichtliches. Ostpreußen ist das zweite der Stammländer des preußischen Staates. Es hat demselben die Königswürde und den Namen gegeben. Bis zum 2. Thorner Frieden 1466 zum Ordensstaate gehörig, bildete es bis 1525 den von Polen abhängigen Lrdensstaat Preußen, zu dem indes das Ermeland nicht gehörte. Die Hauptstadt war Königsberg. Im Jahre 1525 nahm der letzte Hochmeister, Albrecht von Hohenzollern,'den Herzogstitel an. Bis 1618 hatte das Land eigene Herzöge und stand unter Polens Oberhoheit. Tann fiel es an Brandenburg. Die Unabhängigkeit erwarb indes erst der große Kurfürst im Frieden zu Oliva 1660. Im Jahre 1701 krönte sich

9. Europa - S. 157

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 157 — sind meist lichthaarig und blauäugig, von kurzer, gedrungener Gestalt und breiten, wenig ansprechenden Zügen. Ihrem Charakter nach sind sie gutmütig, freundlich, gastfrei und zuvorkommend. Die Jahrtausende lange Unterdrückung seitens der verschiedensten Volksstämme hat sie geduldig und fügsam, schüchtern und mißtrauisch gemacht. In dieser Hinsicht sind ihre Stammesverwandten, die ehedem so kriegerischen Littauer, anders geartet. Der Lette ist anstellig und gelehrig, ein arbeitsamer Ackerbauer, Hirte und Handwerker. Seine Sprache ist überreich an Ausdrücken der Zärtlichkeit, an Liebkosungs- und Verkleinerungs- Wörtern. Der größte Teil der Letten ist evangelisch. Neuerdings hat sich in dem halbgebildeten „Jung l et ten t um" das Bestreben breit gemacht, für Herstellung einer großlettischen Nationalität zu wirken. Ein eigentümlicher Zug dieser junglettischen Richtung ist der Deutschenhaß. Ortskunde. In Kurland: Li bau, hat im letzten Jahrzehnt als Hasenstadt durch Verbesserung seiner Hasenverhältnisse und Vermehrung der Getreideausfuhr sehr gewonnen. Mit au, alte Residenz der ehemaligen Herzöge von Kurland. — Dünaburg, Festung an der Düna, lebhaste Handelsstadt. In Livland: Riga (283 Tsd. E.), bedeutender Seehafen an der Dünamündung, einst Hauptsitz des Ordens der Schwertbrüder und später mächtige Hansastadt, heute der zweite russische Ostseehafen und Hauptausfuhrort für die landwirtschaftlichen Produkte der Hinterländer. Über Riga werden Getreide, Flachs, Hanf, Leinsamen, Holz, Balken und Bretter, ja auch kleine Mengen von Naphta und russischem Petroleum ausgeführt. —Dorpat, alte deutsche, der Russifizieruug anheimgefallene Universitätsstadt. Jn Efthland: Reval, Hafenstadt am sinnischen Meerbusen, weniger wichtig als Riga und Libau. — Noch unbedeutender ist N arw a am sinnischen Meerbusen. In Jngermannland: Petersburg (mit Vororten 1,4 Mill. E.), prächtige, modern aufgebaute Haupt- und Residenzstadt an der Newa, erste Handelsstadt des Reichs und Hauptsitz der Kunst und Wissenschast in Rußland. Als Sitz des Hofes und der obersten Verwaltungs- behörden und als Wiuteraufeuthaltsort des reichen russischen Adels ist Petersburg der wichtigste Eiufuhrplatz für ausländische Artikel. Infolge der zahlreichen günstigen Wasserstraßen und Bahnen, welche die Stadt mit den Hinterländern verbinden, ist sie zugleich wichtigster Ausfuhr- Hafen aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse derselben. In ihrem äußern Ansehen stellt die Stadt mit ihren vielen modernen Großbauten und Palästen, sowie in dem Leben der Bewohner des modernen Rußland einen Gegensatz zu dem altrussischen Moskau dar. Die schönste Straße, die Promenade der vor- nehmen Welt, ist der Newskiprospekt. 5 km lang und sehr breit. Von den großartigen Palästen seien hier der Winterpalast und der Marmor- Palast erwähnt, unter den vielen Denkmälern das Denkmal Peters des Großen und Katharinas Ii. — Kronstadt, stark befestigte Vorstadt von P., auf einer von Klippen umgebenen Insel, Hauptstation der Ostseeflotte. — Schlüsselburg, starke Festung. e) Das westrussische Tiefland umfaßt die Landschaften West- rußland, Wolynien, Polen und Littauen. Das größten- teils ganz ebene Gebiet wird im N. von Düna und Njemen, im W. von der Weichsel mit Bug und Narew, im O. vomdnjepr durchflössen, der rechts die Berefina und den Pripet aufnimmt. Um den Pripet dehnen sich die Rokitnosümpfe aus, das größte Sumpfgebiet Europas, dreimal so groß als die Provinz Posen. Die Sumpfwaldungen machen oft den Eindruck von feuchten Urwäldern.

10. Europa - S. 158

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 158 — Ein solcher Sumpfurwald ist die Bialowiczer Heide, in welcher noch der Ur (Auerochs) gehegt wird. Im übrigen hat das westrussische Tiefland bei einer durchschnittlichen mittleren Jahrestemperatur von 6—80 C. guten Getreideboden, namentlich in den Strom- Niederungen des Dnjepr und im Flachlande um die Weichsel. Außer- dem ist das Tieflaudsgebiet auch sehr wald- und wildreich. Das westrussische Tiefland ist verhältnismäßig dicht bevölkert, namentlich in Polen, wo 74,3 Köpfe auf 1 qkm kommen. Das Gebiet des Njemen bewohnen die Littauer, eiu lettischer Volksstamm katholischer Konfession, der etwa 11/2 Mill, Köpfe zählt. Die Be- wohner voin eigentlichen „Westrußland" find die griechisch-orthodoxen Weißrussen, und das Gebiet vom russischen Polen haben die katholischen Polen inne. Weißrussen und Polen sind Slaven. Die ganze Bevölkerung des westrussischen Tieflandes ist stark mit I u d e u gemischt. Die Weißrussen (3x/2 Mill.) sind von mittelgroßer hagerer Gestalt und haben in der Regel hellblondes, gelbliches Haar. Es sind gutmütige, friedliche, arbeitsame, aber ärmliche Leute, die der Kampf mit dem Elend des Daseins und der Druck politischer Verhältnisse degeneriert hat, Jahrhunderte hindurch stand Weißrußland unter polnischer Herrschaft, und die griechisch-orthodoren Bauern wurden von den katholischen polnischen Edelleuten geknechtet. Erst seit Auf- Hebung der Leibeigenschaft (1861) fangen die Weißrussen an aufzuatmen. Neuen Sitten und Einrichtungen ist der Weißrusse abgeneigt und hält in Sprache, Gewohnheiten und Kleidung an Althergebrachtem mit Zähigkeit fest. Dem Hang zur Absonderung ist es auch zuzuschreiben, daß in Weißrußland Dörfer selten, Einzelgehöfte aber um so häufiger sind. Eine häufig vorkommende Krankheit unter den Weißrussen ist der Wdchfelzops.*) Die unabsehbaren Wälder Weiß- rußlands sind ein wahres Eden für Bärenjäger und waren zur Blütezeit des polnischen Reichs das Hauptjagdgebiet der polnischen Könige. Die Polen sind im russischen Reiche mit 7 Mill. Köpfen vertreten, wovon 6 Mill. auf Las eigentliche russische Polen kommen. Sie bestehen aus mehreren nahe verwandten Volksstämmen (Großpolen, Masuren, Krakowiaks) und sino im ganzen ein mittelgroßer, schöner, schlanker Menschenschlag vom reinsten slavischen Typus. Man rühmt an ihnen von jeher Liebenswürdigkeit in der persönlichen Erscheinung, Gastfreiheit und angeborenes Schönheitsgefühl, leichte und schnelle Auffassungsgabe, Rasch und lebhaft ist ihr Empfinden, glühend ihre Liebe für ihr Volkstum, ihre angestammte Sprache und ihre Religion. Doch wirft man dem Polen auch Leichtsinn, Zügellofigkeit und Unzuverlässigkeit vor. Im Russen sieht der Pole seinen Todfeind und Unterdrücker, den Vernichter seiner politischen Selbständigkeit. Die gesellschaftlichen Verhältnisse der Polen sind durch einen ungemein zahlreichen Adel gekennzeichnet, der ziemlich 1 % der Bevölkerung ausmacht und ehedem mit ganz bedeutenden Vorrechten ausgestattet war. Viele der polnischen Landedelleute (Schljachtitschen) leben in äußerst dürftigen Verhältnissen. Die Bauern schmachteten bis in die neueste Zeit unter der drückendsten Leibeigenschaft. — Der Lieblingstanz der Masuren, die Masurka, hat die Runde durch die ganze zivilisierte Welt gemacht, während der Krakowiak wenigstens auf den Bühnen heimisch geworden ist. — (Außer den Polen im russischenreiche gibt es 2,8 Mill. Polen im preußischen Staate und 3,7 Mill. in Österreich-Ungarn. Sehr viele Polen haben jenseits des Ozeans eine neue Heimat gesucht. Tie Gesamtzahl aller Polen dürfte 15 Mill. betragen. *) Der Weichselz'opf ist eine Haarkrankheit. Das Haar schwitzt eine klebrige Feuchtigkeit aus und versilzt sich zu undurchdringlichen Massen, welche in dicken Strähnen vom Haupte herabhängen. Ungesundes Klima, verdorbene Luft, schlechte Wohnungen und mangelhafte Ernährung befördern diese Krankheit.
   bis 10 von 138 weiter»  »»
138 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 138 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 4
3 2
4 54
5 2
6 0
7 0
8 1
9 0
10 20
11 8
12 0
13 6
14 0
15 2
16 4
17 0
18 2
19 0
20 0
21 0
22 2
23 0
24 2
25 4
26 11
27 18
28 0
29 5
30 0
31 10
32 0
33 0
34 15
35 1
36 8
37 5
38 5
39 8
40 81
41 0
42 5
43 0
44 0
45 0
46 16
47 37
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 0
4 18
5 0
6 0
7 11
8 0
9 63
10 9
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 7
17 21
18 1
19 0
20 8
21 1
22 2
23 5
24 0
25 2
26 0
27 0
28 1
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 7
35 0
36 3
37 38
38 11
39 2
40 1
41 10
42 1
43 13
44 3
45 3
46 0
47 0
48 9
49 2
50 0
51 0
52 0
53 0
54 4
55 0
56 5
57 0
58 5
59 10
60 1
61 4
62 0
63 0
64 0
65 1
66 1
67 13
68 9
69 22
70 7
71 6
72 17
73 2
74 6
75 2
76 8
77 2
78 113
79 4
80 0
81 0
82 0
83 4
84 0
85 2
86 9
87 1
88 0
89 6
90 3
91 0
92 15
93 0
94 5
95 3
96 3
97 2
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 291
1 214
2 106
3 84
4 132
5 199
6 569
7 308
8 52
9 353
10 325
11 264
12 136
13 100
14 573
15 111
16 156
17 106
18 494
19 554
20 166
21 282
22 192
23 43
24 228
25 292
26 165
27 198
28 62
29 384
30 253
31 78
32 594
33 784
34 452
35 289
36 250
37 184
38 119
39 410
40 343
41 63
42 59
43 225
44 456
45 83
46 62
47 556
48 171
49 86
50 166
51 216
52 432
53 108
54 1034
55 312
56 141
57 138
58 201
59 754
60 212
61 486
62 348
63 81
64 147
65 255
66 111
67 274
68 88
69 3
70 156
71 336
72 189
73 162
74 116
75 117
76 171
77 188
78 665
79 143
80 413
81 1256
82 125
83 683
84 21
85 157
86 376
87 229
88 120
89 119
90 261
91 495
92 12
93 127
94 109
95 760
96 119
97 166
98 117
99 207
100 533
101 357
102 218
103 251
104 376
105 235
106 100
107 169
108 114
109 508
110 128
111 152
112 230
113 113
114 112
115 234
116 76
117 110
118 164
119 666
120 184
121 443
122 338
123 179
124 121
125 111
126 254
127 471
128 119
129 221
130 224
131 385
132 257
133 852
134 296
135 151
136 570
137 112
138 126
139 504
140 230
141 177
142 360
143 281
144 125
145 685
146 171
147 81
148 298
149 52
150 164
151 317
152 235
153 184
154 133
155 346
156 455
157 533
158 225
159 396
160 250
161 162
162 123
163 179
164 192
165 354
166 455
167 131
168 72
169 155
170 183
171 538
172 168
173 317
174 170
175 344
176 289
177 414
178 173
179 164
180 231
181 133
182 271
183 1046
184 324
185 107
186 168
187 172
188 1005
189 139
190 111
191 210
192 341
193 682
194 206
195 229
196 265
197 162
198 277
199 273